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Die Realität hinter der Statistik

Die Arbeitsmarktstatistik für den vergangenen April sieht auf den ersten Blick gut aus: Gute Arbeitsmarktlage, viele Arbeitsplätze, die Zahl der Erwerbstätigen stieg. Die „Erfolgszahlen“ verbergen allerdings die Realität: Der Niedriglohnsektor wächst weiter. „Hinter den vielen Arbeitsplätzen verbergen sich prekäre Jobs“, beklagt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Das sind befristete Stellen, Minijobs, unfreiwillige Teilzeitplätze, Werkverträge und Leiharbeit.

Genau wie mobifair fordert der DGB intensivere Kontrollen, denn in vielen Branchen wird der Mindestlohn immer noch umgangen. „Der Niedriglohnsektor gehört ausgetrocknet“, so der Gewerkschafter. Die Mindestlohn-Kontrolldichte durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit soll auch in kleinen Firmen erhöht werden. Die Bundesregierung soll noch vor der Wahl entsprechende Rahmenbedingungen schaffen und zudem auch jene Unternehmen, die mit Tarifflucht Lohndumping betreiben, dazu zwingen, Tariflöhne zu zahlen, fordert Körzell. mobifair-Vorstand Helmut Diener will, dass das System der Sub-Unternehmerketten rigoros beschnitten wird: „Mit dieser Methode sparen die Arbeitgeber Lohn- und Sozialkosten. Der Mitarbeiter ist der Dumme.“

Laut Zahlen des Arbeitsministeriums vom Beginn dieses Jahres arbeiten rund 20 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland zu Löhnen, die kaum über der Armutsgrenze liegen.