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Ein Beruf oder doch nur ein Job?

„Berufsbilder neu definieren“ scheint derzeit zum Dauerthema zu werden. Klar, es geht mit der Digitalisierung in ein Zeitalter, in dem sich einiges ändern wird. Das darf und kann aber nicht der Anlass sein, Berufsbilder abzuwerten und unattraktiv zu machen. Denn leider scheint es immer nur darum zu gehen, das Niveau abzusenken. Vielleicht sogar gleich mit dem Hintergedanken, die Entgelte entsprechend niedrig ansetzen zu können.

mobifair sagt: Ein völlig falscher Weg. Es muss ein Umdenken geben. Schon deshalb, weil zum einen Qualität unverzichtbar ist und es zum anderen einen Fachkräftemangel gibt.

Die bisher kläglichen Versuche, diese Tatsache zu bekämpfen: Immer mehr teils prekäre Arbeitsplätze. Natürlich spart das Geld für die Arbeitgeber, denn prekär heißt selbstverständlich auch billig, schlecht ausgebildet, ohne tarifliche Bindung und so weiter.

So wurden zum Beispiel Busfahrer durch Praktikanten ersetzt, unqualifizierte Fahrer wurden ohne Ausbildung zum Berufskraftfahrer oder zur Fachkraft im Fahrbetrieb eingesetzt.

Statt Zugbegleitern gibt es Personal aus irgendwelchen Dienstleistungsunternehmern und Lokführer kommen von so genannten Personaldienstleistern und haben zum Teil eine sehr zweifelhafte Ausbildung. Beste Verdienstchancen also derzeit für Firmen, die Menschen als Ware anbieten.

So darf es nicht bleiben. Anpassungen von Berufsbildern müssen zwingend dazu genutzt werden, den Beruf mit mehr Qualität zu hinterlegen und dürfen nicht das Gegenteil bewirken. Abwertungen schaden allen Beteiligten. Busfahren sollte nur noch der dürfen, der eine Ausbildung als Berufskraftfahrer oder Fachkraft im Fahrbetrieb hat. Lokführer darf derjenige werden, der eine Ausbildung als Eisenbahner im Betriebsdienst abgeschlossen hat und für die Beschäftigten im Zug muss gelten, dass mindestens zwei Jahre Ausbildung Voraussetzung sein müssen. Denn auch in diesen Tätigkeitsfeldern geht es um Service, Sicherheit und Technik. Es geht aber auch um soziale Kompetenz und Stressbewältigung. Wichtig bleibt: Alle Ausbildungen unter zwei Jahren sind kein Beruf sondern bleiben schlicht nur eine Tätigkeit oder ein Job. Dieser Weg ist falsch. Es ist Zeit, einen anderen zu suchen und zu finden.