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Kein Interesse an fairer Beschäftigung?

Vor Kurzem ließ sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seine Verärgerung über die geringe Teilnehmerzahl einer Plenarsitzung des Europaparlaments deutlich anmerken. Nur 30 von 751 EU-Volksvertretern waren bei den Reden von Juncker und Joseph Muscat, dem Premierminister von Malta, das kürzlich seine EU-Ratspräsidentschaft beendet hat, anwesend. Dass es beim Tagesordnungspunkt „Prekäre Beschäftigungsverhältnisse“ am selben Tag noch weniger waren, ärgert wiederum Helmut Diener, Vorstand von mobifair: „Man hat schon den Eindruck, die Parlamentarier würden sich nicht allzu sehr für die wachsenden Probleme der Ausbeutung und prekären Beschäftigungsverhältnisse interessieren. Da ist die Festlegung über die Normen der Krümmung einer Gurke sicher spektakulärer. Was für eine Schande für dieses Parlament.“

Prekäre Beschäftigungsverhältnisse betreffen in Form von Scheinselbständigkeit, Befristung, Minijobs, niedriger Löhne und Leiharbeit zunehmend mehr Beschäftigte in ganz Europa. Bereits über ein Drittel der europäischen Beschäftigten arbeiten in atypischen Beschäftigungsformen, wie eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung darlegt. mobifair kritisiert diese Entwicklung seit langem.