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Fachkräfte fehlen – Lkw-Fahrer*innen müssen gerecht bezahlt werden!

Sie sind oft monatelang durch ganz Europa unterwegs, in Ländern in denen der Lebensstandard hoch ist und die Sprache fremd. Lkw-Fahrer*innen haben es nicht leicht und ihre Bezahlung ist unzumutbar. Hinzu kommt, dass Lenk- und Ruhezeiten nicht eingehalten werden können und Raststätten extrem überfüllt sind. Wir alle mussten oft genug feststellen, wie schlecht die Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrer*innen wirklich sind und wie brutal diese von Arbeitgebern ausgenutzt werden. Vor allem Lkw-Fahrer*innen aus Osteuropa sind zu Dumpinglöhnen beschäftigt. Sie sind hauptsächlich in westeuropäischen Ländern unterwegs, ihre Bezahlung entspricht jedoch dem osteuropäischen Niveau. Menschenwürdige Unterkünfte in Westeuropa können sie damit kaum bezahlen.

Katastrophal, wenn man zudem bedenkt, dass westeuropäische Auftragsgeber das zu ihrem Vorteil ausnutzen: Sie kaufen günstige Transportleistungen in Osteuropa ein und vermeiden so westeuropäische Tariflöhne.

Die kriminellen Praktiken der Auftraggeber führen zu einem Personalmangel in der Logistik, in der EU fehlen rund 400.000 Fachkräfte. Gerade die Transportbranche ist so wichtig für unsere tägliche Versorgung. Aber bei den Arbeitsbedingungen ist es kein Wunder, dass viele einen Versorgungskollaps befürchten!

Der DGB fordert mit seiner Initiative „gerechte Vergütung durch Aufwärtskonvergenz“ auf EU-Ebene die Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrer*innen zu verbessern.

Bis zur Realisierung armutsfester europäischer Mindestlöhne nach der EU-Mindestlohn-Richtlinie stellen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften folgende Lösungsansätze vor:

  • Sofern keine besseren tarifvertraglichen oder sonstigen Regelungen bestehen, ist den Kraftfahrenden im europäischen grenzüberschreitenden Verkehr der höchste national geltende Mindestlohn der europäischen Logistikbranche zu zahlen, sobald sie die Grenze ihres Heimatlandes überschritten haben. Gleiches gilt für die steuerrechtliche Spesenregelung – und unabhängig vom Zielland der Tour.
  • Die Europäische Fahrerkarte erfasst ab 2024 die Überquerung von Ländergrenzen. Die Heimatländer der international tätigen Kraftfahrerenden müssten daran interessiert sein, dass Steuern und Sozialabgaben dem höchsten europäischen Mindestlohn entsprechend abgeführt werden. Sie sollten daher zur Datenauswertung verpflichtet werden.

mobifair unterstützt diese Initiative. Der Transport von Gütern ist essentiell für unsere tägliche Versorgung – Lkw-Fahrer*innen haben einen wichtigen Job. Damit diese Versorgung auch weiterhin stattfinden kann, müssen Jobs attraktiver werden. Das heißt: Es muss sich etwas ändern! Arbeit muss gerecht bezahlt und die Würde des Menschen respektiert werden.

Hier geht’s zur Initiative des DGB