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SPD: Hp 2 für Qualität und Ausbildung

Erste Weichen werden gestellt, um den Forderungen von mobifair und der Verkehrsgewerkschaft EVG für die Sicherung und den Ausbau fairer Arbeitsbedingungen der Lokführer gerecht zu werden. „Das ist mehr als eine Einfahrt mit einem Ersatzsignal, das ist zumindest ein Hp 2, das den Zug der Fairness in Bewegung setzt“, freut sich mobifair-Vorstand Helmut Diener über die Initiative der SPD-Bundestagsfraktion. Die SPD wird die Forderungen nach besseren Ausbildungs-, Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Lokführer unterstützen. Hier bestehe „dringender Handlungsbedarf“ zu einer Novellierung der Triebfahrzeugrichtlinie, so Kirsten Lühmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion.

Nach Informationen von mobifair und der EVG wollen die Sozialdemokraten eine einheitlich geregelte Ausbildung und Möglichkeiten zur Kontrolle von Fahr- und Ruhezeiten installieren.

„Die bisherige Beschränkung der Lerninhalte zur Erlangung der Fahrerlaubnis auf  zwölf Tage Ausbildung „Grundwissen“ kann nicht ausreichen, um einen Führerschein zu erhalten, da die weiteren (auch praktischen) Qualifikationsinhalte, genauso wie die Dauer, von den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) sehr unterschiedlich gehandhabt werden und somit die Gefahrenpotenziale auf dem Schienennetz faktisch unkontrollierbar sind. Eine einheitliche Mindestausbildung, theoretisch wie praktisch, ist neben der psychologischen und medizinischen Eignungsprüfung eine unabdingbare Voraussetzung für einen hohen Sicherheitsstandard im Schienenverkehr“, schreibt die SPD in einer Pressemitteilung.

Anfang Juli fand in Brüssel ein erstes Treffen zum Thema „Triebfahrzeugführerscheinrichtlinie für Lokomotivführer“ statt. Nach Ansicht der SPD muss neben der Qualifikation auch die Kontrolle der Fahr- und Ruhezeiten von Lokführern analog zur Straße umgesetzt werden. Man prüfe derzeit, inwieweit eine standardisierte Aufzeichnung von Fahr- und Ruhezeiten national vorgeschrieben werden könne.

mobifair und EVG fordern darüber hinaus analog der Lkw und Busse eine Pause nach 4:30 Stunden ununterbrochener Fahrzeit auf der Lok, die Ausrüstung von Loks mit digitalen Tachometern zur Fahrzeitüberwachung und die Einführung einer digitalen Fahrerkarte, die sämtliche relevanten Daten über Arbeitszeiten und Qualifizierungen speichert und damit Kontrollen erleichtert.