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ÖPNV-Chaos im Landkreis Mayen-Koblenz – mobifair wendet sich an Landrat

Bundesweit kommt es immer wieder zu Problemen bei Betreiberwechseln im Anschluss an Ausschreibungen von Busverkehren. Die Konsequenzen: Zu wenig Personal, fehlende Orts- und Sprachkenntnisse der Busfahrer*innen, Fahrtausfälle und dementsprechend unzufriedene Fahrgäste.

Nun herrscht auch im Landkreis Mayen-Koblenz ein solches ÖPNV-Chaos. mobifair war vor Ort und musste erschreckende, teils sehr gefährliche Situationen erleben: Busse, die keine Zielanzeige haben, nicht haltende Busse bis hin zu Rückwärtsfahrten an einer Haltestelle, an der Schulkinder sich schon Richtung Bus kämpfen müssen, um überhaupt einsteigen zu dürfen. Bei einer Probefahrt wäre die Kollegin des mobifair-Teams fast in der Türe eigeklemmt worden, weil der falsche Knopf betätigt wurde. Außerdem war die Kommunikation mit dem Busfahrer aufgrund von Sprachbarrieren eher stockend. Aktuellster Vorfall war ein Bus, der sich durch einen geschlossenen Bahnübergang schlängelte oder ein Bus, dem man erst parkende Autos aus dem Weg räumen musste, weil der Busfahrer einen Weg wählte, der ihm ein Umkehren nicht möglich machte.

In einem Brief haben wir den zuständigen Landrat Dr. Alexander Saftig angeschrieben und eine neue Ausschreibung der Verkehre gefordert.

Bei einem unsicheren ÖPNV muss unbedingt das Vertrauen der Fahrgäste zurückgewonnen werden. Die Verkehrsleistungen müssen neu aufgebaut wird – vorrangig die stark frequentierte Pendlerlinien und der Schülerverkehr. Wo viele Fahrgäste unterwegs sind, muss schnell für Sicherheit gesorgt werden. Den Bürger*innen muss ein störungsfreier, vollständiger, pünktlicher und sicherer ÖPNV gewährleistet werden. Ein neues Vergabeverfahren ist unumgänglich – Sicherheit ist und bleibt das A&O in der Mobilitätsbranche.

Ohne bestens qualifizierte und sozial geschützte Beschäftigungsbedingungen geht das nicht. Deshalb fordert mobifair vom Landrat und dem Aufgabenträger dafür zu sorgen, dass bei künftigen Ausschreibungen Ausbildungsquoten, Orts- und Sprachkenntnisse und Sozialstandards (z.B. Sozialräume und WCs für die Fahrer*innen) vorgegeben werden müssen. Und, ganz wichtig, damit Fairness und Sicherheit auch weiterhin besteht, muss auch die Kontrolle stimmen. Sonst wird das nichts.