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Lokführerausbildung: „Nicht die Schnellsten sondern die Besten“

Torsten Westphal, Vorsitzender der EVG bekräftigte beim bayerischen Lokführertag der EVG in Nürnberg die Forderungen von mobifair und brachte klar zum Ausdruck, dass der Beruf des Lokführers wieder zu einer „echten Berufung“ werden muss. Deshalb sei ein „echter“ Personalaufbau notwendig bei dem nicht die Frage im Vordergrund stehe, wie man am schnellsten an Lokführer kommt, sondern wie man die Besten rekrutiert. „Von diesem Anspruch seien die Eisenbahnverkehrsunternehmen weit entfernt. Es sei nötig sich darauf zu besinnen, was den Beruf des Lokführers ausmache, denn die Besten gewinnt man nicht durch Billig-Crashkurse, die Besten bekommt man über eine Ausbildung, die den Namen verdient“, so Torsten Westphal.

Helmut Diener, Vorsitzender von mobifair, bekräftigte bei der gleichen Veranstaltung, die Notwendigkeit der Kontrolle der „viel zu vielen“ Ausbildungsschulen für den Quereinstieg als Lokführer. „Hier wird Steuergeld verbrannt und ein Geschäftsmodell für schlechte Ausbildung gefördert.“ Wenn letztendlich nur 40 Prozent der Auszubildenden im Beruf bleiben, dann hat man für 60 Prozent fehlinvestiert. Das sind in Zahlen über 20 Millionen Euro die in den Sand gesetzt wurden, wie mobifair recherchieren konnte. Es kann nur einen Weg geben, um das Berufsbild nicht gänzlich zu zerstören: Der Königsweg muss der Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Traktion sein. Funktionsausbildung sind Ausnahme und müssen sich an klare Regeln der Ausbildung halten. So bedarf es dringend einen einheitlichen Rahmenlehrplan mit Modulen bis hin zu einer gelenkten Beschäftigung im Anschluss der Ausbildung. Weiter sind eine zentrale Prüfungsdatenbank und eine Prüfungsabnahme von extern (z.B. IHK) notwendig. „Viele Köche verderben den Brei, viele Ausbildungsschulen den Beruf des Lokführers“ meint mobifair.