
Es ist eine ganze Menge los bei und rund um die Bahn in NRW. Dirk Schlömer war als mobifair Vorstand in seine alte Heimat Köln eingeladen, bei einem Stammtischgespräch der Kölner EVG über Aktuelles rund um Bahn in NRW zu berichten. Und es gibt derzeit sehr viele Themen, mit denen die Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu tun haben.
Im Nahverkehr macht man sich Sorgen um die Qualität und das zu Recht. Es wird viel gebaut im Rheinland und Verspätungen wie Zugausfälle sind eher die Regel. Dazu kommt noch, dass im kommenden Jahr mit Streckensperrungen wegen Bauarbeiten zu rechnen ist. Es wird also leider erst einmal schlechter, bevor es besser werden kann.
Diskutiert wurde auch über die von Verkehrsminister Krischer geplante Fusion der drei SPNV-Aufgabenträger in NRW zu einer Landesnahverkehrsgesellschaft. Schlömer wies darauf hin, dass es bei einer solchen Neuordnung analog der Strukturen in anderen Bundesländern darum gehen wird, die Verantwortlichkeiten für den SPNV im Land zu bündeln. Die Bedarfsplanung für die Verkehre vor Ort sieht er allerdings nach wie vor in den einzelnen Regionen und nicht auf zentraler Ebene.
Schlömer berichtete auch über die Situation im SPNV insgesamt. Mit der Übernahme der Eurobahn und Neuausschreibung durch den Aufgabenträger NWL wird nun das nächste Unternehmen mittelfristig aus dem Markt verschwinden. Nach seiner Meinung wird das nicht die letzte Gesellschaft sein, die sich aus dem deutschen Markt zurückzieht.
Anders sieht er die Entwicklung im Schienenfernverkehr. „Es scheint so, dass sich hier noch eher Geld verdienen lässt, weil auch sehr schnell Verkehre eingestellt oder verändert werden können, wenn es sich wirtschaftlich nicht lohnt“ In der Tat wird derzeit viel Geld in die Hand genommen, von Flix SE, Trenitalia, der Trenitalia Tochter Netinera und der Westbahn, um in den Fernverkehr und den Hochgeschwindigkeitsverkehr nach und in Deutschland einzusteigen. In Summe würden es über 150 zusätzliche Züge sein, die in den kommenden Jahren auf die Schienen drängen. „Das wird eng werden auf den lukrativen Hauptstrecken quer durch Deutschland,“ fürchtet Dirk Schlömer.
Es waren interessante Gespräche an den Tischen in der altehrwürdigen Kölner Eckkneipe mit rund 20 Kolleginnen und Kollegen. Jeden letzten Mittwoch im Monat lädt der EVG Ortsverband Köln Gäste dazu ein, um an den Tischen ins Gespräch zu kommen.