
Karl Kevin Boggis ist ein Kollege bei DB Regio in Hof. Der gebürtige Kenianer befindet sich aktuell in einer existenzbedrohenden Situation und benötigt dringend Unterstützung.
Karl Kevin Boggis kam 2008 aufgrund politischer Verfolgung in die Niederlande und begann dort ein Studium. Da die Studiengebühren für ihn nicht bezahlbar waren, zog er 2010 zu seiner mittlerweile verstorbenen Mutter nach Eberswalde, die dort Asyl gefunden hatte. Seit 2021 lebte er zunächst in Rehau (Bayern/Oberfranken) und mittlerweile in Hof. Der Vater zweier Kinder hat dort seinen Lebensmittelpunkt gefunden und sich gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in die Gemeinschaft integriert. Karl Kevin engagiert sich als Sprach- und Kulturvermittler und spricht fünf Sprachen.
Am 01.03.2022 begann Karl Kevin Boggis seine Tätigkeit als Schienenfahrzeugelektriker bei der DB Regio im Neigetechnik-Werk in Hof/Bayern. Seine Arbeitsleistung und sein Auftreten genießen bei seinem Arbeitgeber sowie bei seinen Kolleginnen und Kollegen ein hohes Ansehen.
Doch nun steht er vor einem Scherbenhaufen: Nach dem Verlust seines Reisepasses verlor er auch seine Aufenthaltserlaubnis. In der Folge durfte er nicht weiterbeschäftigt werden – eine Arbeit ohne gültige Aufenthaltserlaubnis oder „Duldung“ ist gesetzlich nicht erlaubt. Jetzt droht ihm sogar die Ausweisung. Die Beantragung eines neuen Reisepasses über die kenianische Botschaft gestaltet sich zäh und wenig hilfreich.
Die gute Nachricht: DB Regio hat zugesichert, dass das EVG-Mitglied, nach Erhalt einer neuen Aufenthaltserlaubnis an seinen Arbeitsplatz zurückkehren darf. Doch bis dahin benötigt er Unterstützung. Der Verlust eines Dokuments darf nicht dazu führen, dass ein Mensch seine Existenz verliert. Deshalb sagen wir ganz klar: Karl Kevin Boggis muss bleiben!
Kolleginnen und Kollegen der EVG und des DGB, aber auch der GDL, haben gewerkschaftsübergreifend spontan für ihn und seine Familie gesammelt. Er hat anwaltliche Unterstützung erhalten und wurde zur Beantragung seines neuen Reisepasses zur Botschaft in Berlin begleitet. Viele Menschen haben die Aktion „Karl Kevin Boggis muss bleiben!“ mit ihrer Unterschrift unterstützt.
Jetzt heißt es abzuwarten, wann der neue Reisepass eintrifft und zu hoffen, dass der Erstellung der weiteren Aufenthaltserlaubnis keine weiteren Hürden im Weg stehen.
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