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ADAC tritt auf die Bremse – Busgeschäft wird geprüft

8. Mai 2014 – Mit einer Großoffensive startete die Verbindung von ADAC und Post im vergangenen Herbst als Postbus auf dem Fernbusmarkt. Bereits nach wenigen Monaten mehren sich nun die Anzeichen, dass das Engagement des Automobilclubs in diesem Bereich vor dem Aus steht. Man sei „keineswegs in der Gewinnzone“ heißt es nach Medienberichten.

Wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) bereits Anfang des Jahres auf der Internationalen Tourismus Börse in Berlin verlauten ließ, seien „alle Anbieter weit davon entfernt, Gewinne zu erzielen“. In diesem Jahr entscheide sich die Zukunft des Marktes, so der Verband. mobifair warnte bereits seit der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes vor der Situation, die nun real ist: Marktanteile werden über Niedrigpreise erkauft. Und gespart wird auf Kosten der Beschäftigten. Die ersten Anbieter sind bereits wieder vom Markt verschwunden, wie es aussieht, wird ADAC/Postbus – derzeit die Nummer drei im Fernbusbereich – folgen. Beide Unternehmen wollen im Sommer über die Fortführung des Engagements entscheiden.

In der Zwischenzeit nehmen die Stimmen nach einer Maut für Fernbusse zu, wie sie auch von mobifair gefordert wird. Auch der Deutsche Städtetag spricht sich dafür aus. In der „Welt“ empfiehlt Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung die „Ausdehnung der Lkw-Maut auf Fernbusse“. Die Einnahmen sollten zweckgebunden für den Ausbau der Fernbus-Infrastruktur verwendet werden. Ein nachvollziehbarer Standpunkt, denn die meisten Städte stehen vor dem Dilemma, dass es keine oder nur zu kleine Busbahnhöfe gibt. In etlichen Metropolen sind die Haltepunkte der Fernbuslinien weit außerhalb, die Innenstädte werden nicht angefahren. Die Betreiber fordern von den Kommunen Abhilfe, die Städte allerdings haben leere Kassen und sehen keinen Anlass, sich finanziell zu engagieren.